Erna Roder, geb. Hofemeister wurde 1916 in Langhelwigsdorf, Schlesien geboren, sie starb 2007 in Letschin. Erna Roder war eine deutsche Malerin, die in (Brandenburg) Kienitz / Oderbruch lebte und wirkte. 1936 beendete Erna Roder ihre Ausbildung zur Krankenschwester. In den folgenden 30 Jahren arbeitete sie in Krankenhäusern, Altenheimen und Gemeinden, zuletzt in Hoerstgen/Niederrhein. Erna Roder kam über viele Lebensstationen im Jahr 1965 nach Kienitz aus der damaligen BRD in die DDR und heiratete im gleichen Jahr Pfarrer Wilhelm Roder. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1981 blieb sie in der Kirche wohnen und widmete sich ganz dem Erhalt der Kirche. Die 1831 errichtete, nach Kriegszerstörung im Frühjahr 1945 später teilweise wieder aufgebaute Kirche von Kienitz hat den Gottesdienstraum im Obergeschoss, im Erdgeschoss eine Wohnung, die Erna Roder mit ihrem Mann, dem Pfarrer von Kienitz, bewohnte. Sie bekam oft Besuch von Interessenten ihrer Kunst, sammelt Geld für den Erhalt der Kirche. Sie malt vor dem Teil der Kirche, das ohne Dach ist, im anderen Teil wohnt sie. Als ihr Mann im Jahr 1981 starb, behielt sie die Wohnung. Anfang der achtziger Jahre begann die Kirche zu verfallen. Um Geld für die privat von ihr initiierte Rettung der Kirche zu beschaffen, begann sie ab 1981 Bilder mit Temperafarben auf Kirchenschiefer zu malen und diese zu verkaufen. Bald kamen Arbeiten mit Pastellkreide hinzu. Der Verkauf ihrer Bilder gestaltete sich sehr erfolgreich. Sie wurde überregional bekannt und erhielt häufig Besuch in der Kienitzer Kirche. Von 1992 bis 2002 gab sie einen Oderbruch-Kalender heraus, in dem jeden Monat eines ihrer Bilder als heraustrennbare Postkarte abgedruckt war. Im Sommer 2007 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. Am 29. November 2007 ist Erna Roder in einem Pflegeheim in Letschin 91-jährig verstorben. Das Werk Erna Roders besteht aus Grafiken, Linolschnitten (z.B. Kienitzer Kirchglocke)  aus Temperagemälden auf Kirchenschiefer und Pastellen. Die Motive entstammen dem unmittelbaren Lebensumfeld. Neben Stillleben malte sie Landschaften und darin eingebundene Gebäude, Personen und Tiere. Ein häufiges Motiv ist die Kienitzer Kirche, weitere Motive sind Kirchen aus der Umgebung, u.v.m. Immer wieder wird die Oder dargestellt, im Winter als vereister Fluss im Herbst als Hochwasser. Erna Roder malte ausschließlich Motive aus eigener Anschauung, insofern berief sie sich nicht auf Vorbilder. Ihrem Leben ist eine Ausstellung im Gemeinderaum der Radwegekirche gewidmet. Zwei ihrer Aussprüche zeigen die Beziehung Erna Roders zu den von ihr dargestellten Motiven: Zu einem Ehepaar aus Berlin, das ein Temperabild mit einem Pferdewagen von ihr erworben hatte, sagte sie: „Dieses Bild kann ich nicht noch einmal malen, denn das Pferd ist gestorben.“ Einmal äußerte sie sich zum Postkartenkalender für das nächste Jahr: „Für Januar und Februar habe ich keine Bilder, denn dieses Jahr gab es keinen Winter.“